der am 10. Dezember 2020 nach langer und schwerer Krankheit in Lübeck verstorben ist.
Seit vier Jahrzehnten versorgte der gelernte Reproduktionsfachmann und Fotograf die kleine, aber stetig anwachsende weltweiten Lautenspieler-Gemeinschaft voller Idealismus mit Ausgaben ihres wichtigsten Repertoires in professionell redigierten und trotzdem leistbaren Ausgaben. Damit wurde seine „TREE-EDITION“ bald zum international größten Lautenmusikverlag.
Zu seinem Lebensprojekt wurde aber die Edition und anschließende Publikation der umfangreichen Bestände der sogenannten Goéss-Manuskripte aus der Bibliothek von Schloss Ebenthal in Kärnten, die er mit bewunderungswürdigem Langmut und niemals erlahmender Begeisterung der internationalen Forschung zugänglich machte und damit eine der bedeutendsten musikhistorischen Entdeckungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch einer nicht unbedingt am Lautenspiel interessierten Öffentlichkeit erschließen konnte.
Seit der Gründung der Österreichischen Lautengesellschaft hat er uns darüber hinaus durch die Herausgabe zahlreicher, oft nur schwer zugänglicher Manuskripte aus unserem Kern-Repertoire eine in die Tiefe gehende Beschäftigung erst ermöglicht. Als sein Vermächtnis wird sicherlich die erneute hochqualitative
Faksimilierung des heute in London aufbewahrten Adlersfeld Manuskriptes mit Werken von Silvius Leopold Weiss für viele weitere Generationen von Lautenspielern eine unersetzliche Arbeitsgrundlage bilden.
Wer das Vergnügen hatte Albert auch als Person näher kennen lernen zu können, wird seinen hoch sensiblen und immer noblen Charakter wohl niemals vergessen.
Für die Österreichische Lautengesellschaft wird es vor allem der immer hilfsbereite und uneigennützig agierende Mensch Albert Reyerman sein, der vielen von uns im Gedächtnis bleiben wird und dessen Verlust eine schmerzliche Lücke in unserer Mitte bedeutet.